Die neue Fachpapier-Reihe des LSVD-Projektes im Kompetenznetzwerk „Selbst.verständlich Vielfalt“
Hier finden Sie die „Queer-Papiere“, die im Rahmen des LSVD-Projektes im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ seit 2022 entstanden sind. Die Papiere richten sich an Fachkräfte und Aktive in der Kinder- und Jugendarbeit sowie in Wohlfahrtsorganisationen. Mit der „Queer-Papier“-Reihe möchte der LSVD den professionellen und diskriminierungsfreien Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt bei Fachkräften fördern, Tipps und Handlungsempfehlungen im Umgang mit LSBTIQ*-feindlichen Äußerungen aufzeigen sowie für intersektionale Perspektiven in der Sozialen Arbeit werben. Die „Queer-Papiere“ werden durch das „Queer-Paket für die Jugendarbeit“ und jahresübergreifend stattfindende Fachgespräche und Regenbogenparlamente für Träger*innen und Fachkräfte ergänzt.
Die „Queer-Papiere“ können Sie sowohl online als PDF herunterladen als auch in gedruckter Form kostenfrei bestellen unter: koordinierungsstelle@lsvd.de
Alle Ausgaben der „Queer-Papier“- Reihe in der Übersicht
- Queer-Papier #1: Regenbogenkompetenz in der Jugendarbeit: Zum professionellen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt.
Gerade weil lesbische, schwule und bisexuelle sowie trans*, intergeschlechtliche und queere (LSBTIQ*) Jugendliche Diskriminierungserfahrungen machen und vielfach nicht mitgedacht werden, müssen sie sich selbstbewusst zu Wort melden und sich ihren Platz in der Gesellschaft erkämpfen. Für viele von ihnen ist das Coming-out immer noch ein schwieriger Prozess. Zusätzlich befinden sich junge LSBTIQ* in einer starken Abhängigkeit von Eltern und staatlichen Institutionen und sind auf die Unterstützung von Erwachsenen angewiesen. Die Regenbogenkompetenz nach Prof. Dr. Ulrike Schmauch bietet hierzu ein umfassendes Konzept. - Queer-Papier #2: Rechtspopulistische Ideologien im Kontext der Jugendarbeit: Anregungen zur Auseinandersetzung für Fachkräfte.
Das Papier nimmt die Merkmale rechtspopulistischer Ideologien, ihre Auswirkungen auf Jugendliche sowie Handlungsempfehlungen für pädagogische Fachkräfte in den Fokus. Es benennt rechtspopulistische Kernpositionen wie Antipluralismus sowie Antifeminismus und LSBTIQ*-Feindlichkeit als Brücke hin zur gesellschaftlichen Mitte. Ziel ist dabei, fachpraktische Hinweise im Umgang mit solchen Ideologien zu geben. Um pädagogisches Fachpersonal zu stärken, werden das Kontroversitätsgebot und Überwältigungsverbot als Grundlage einer menschenrechtsorientierten Bildungsarbeit dargestellt. - Queer-Papier #3: Jugendarbeit queer gedacht: Leitprinzipien und rechtlicher Auftrag. Alle jungen Menschen sollten sich sicher und wertgeschätzt fühlen.
Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Besonders junge Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ*) müssen sich mit einer heteronormativ geprägten Gesellschaft und mit Diskriminierungen auseinandersetzen. Das betrifft auch die Jugendarbeit. Dabei sollte Jugendarbeit immer queere Jugendarbeit sein, wenn sie ihren Auftrag ernst nimmt. So muss in der allgemeinen Jugendarbeit ein Begegnungsraum geschaffen werden, in dem queere und nicht-queere Jugendliche gleichermaßen willkommen sind und sich wechselseitig anerkennen. Prof. Dr. Melanie Groß erläutert die zentralen Leitprinzipien für eine queere Jugendarbeit, informiert über den rechtlichen Auftrag und gibt hilfreiche Hinweise für Fachkräfte.
Wer sind die Ansprechpersonen im LSVD-Projekt des Kompetenznetzwerkes „Selbst.verständlich Vielfalt“?
Jürgen Rausch, René Mertens, Clara Clasen, Leonie Achterhold
E-Mail: koordinierungsstelle@lsvd.de
Online-Veranstaltungsreihe „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Wohlfahrtspflege“
Strategien und Handlungsfelder für einen professionellen und diskriminierungsfreien Umgang
Die breit gefächerten Angebote der Wohlfahrtspflege spiegeln die Vielfalt der Gesellschaft wider. Auch Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ*) nutzen diese Angebote oder gehören selbstverständlich zu den Anbieter*innen. Doch aufgrund von fehlendem Wissen kann es zu Irritationen kommen, die verletzend und diskriminierend wirken. Wie können Fachkräfte den diskriminierungsfreien und professionellen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt gewährleisten? Dieser Leitfrage gehen wir mit Ihnen in unseren Webtalks nach. Dazu werden wir jeweils nach einem fachlichen Impuls Ihre Fragen und Anregungen zum Thema besprechen.
Das LSVD-Projekt im Kompetenznetzwerk „Selbst.verständlich Vielfalt“
Gemeinsam mit Interessierten entwickeln wir kreative Bildungsformate und qualifizieren Fachkräfte, um Rechtsruck und Homosexuellen-, Trans*- und Inter-Feindlichkeit selbstbewusst und wirksam zu begegnen. Wir möchten damit Impulse für den Aufbau einer Allianz der Demokratieverteidiger*innen geben. Wir ermutigen zivilgesellschaftliche Organisationen im Umgang mit menschenfeindlichen Einstellungen und treten so gemeinsam mit unseren Partner*innen für ein respektvolles und vielfältiges Miteinander ein.
Mit unseren Werkstattgesprächen und dem Regenbogenparlament bringen wir Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit, der politischen Bildung und weiterer zivilgesellschaftliche Akteur*innen sowie Vertretungen aus Verwaltung und Politik zusammen. Wir schaffen damit Möglichkeiten zur Qualifizierung und zur nachhaltigen Vernetzung. In unserem Projekt erstellen wir handpraktisches Bildungsmaterial für Multiplikator*innen und Lehrkräfte. Bereits bestehende Ansätze im Umgang mit Rechtspopulist*innen und christlichen Fundamentalist*innen entwickeln wir weiter. Damit wirken wir feindlichen Einstellungen gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans* sowie intergeschlechtlichen und queeren Menschen (LSBTIQ*) entgegen.
Über das Kompetenznetzwerk
Das Kompetenznetzwerk sorgt für den Transfer von Wissen und Aufklärung in die Gesellschaft. Ziele sind: das gesellschaftliche Miteinander durch Informationen zu vielfältigen Lebensweisen und Identitäten zu stärken, Multiplikator*innen zu sensibilisieren und weiterzubilden sowie Angebote bundesrelevanter Grundversorgung zu unterbreiten. Dies geschieht durch das Zusammenwirken der bundesweit agierenden Partner*innen-Organisationen Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) mit Intergeschlechtliche Menschen e.V. (IMeV), Bundesverband Trans* (BVT*) und Akademie Waldschlösschen (AWS). Die beteiligten Organisationen bilden ein Kompetenznetzwerk zum Abbau von Homosexuellen-, Trans*- und Inter-Feindlichkeit.
Ein Newsletter des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD)
Almstadtstr. 7, 10119 Berlin
Tel: 030 78954778, Fax: 030 78954779
E-Mail: presse@lsvd.de Web: www.lsvd.de