Der Forschungsverbund ForuM „Forschung zu sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie Deutschlands“ untersucht Strukturen und systemische Bedingungen, die (sexualisierte) Gewalt und Machtmissbrauch in der evangelischen Kirche und Diakonie begünstigen. Um hierzu Einsichten gewinnen zu können, ist die Perspektive Betroffener wichtig, d.h. die Sichtweise von Menschen, die selbst sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche, Diakonie oder in weiteren evangelischen Kontexten erlebt haben.

Wir laden Menschen, die im Bereich der evangelischen Kirche und Diakonie Deutschland sexualisierte Gewalt erlebt haben, zur Teilnahme an zwei Interviewstudien ein!

Studie 1: Das Teilprojekt C (IPP München und Dissens e.V. Berlin) erforscht die Erfahrungen und Sichtweisen von Menschen, die sexualisierte Gewalt und damit zusammenhängende Formen von Gewalt und Missbrauch in evangelischen Kontexten erlitten haben.

Studie 2: Das Teilprojekt D (Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und forensische Psychiatrie am UKE Hamburg) erforscht die Perspektive Betroffener auf Strukturen der evangelischen Kirche und deren Nutzung durch Täter*innen.

Weitere Informationen zum Inhalt und zu den Rahmenbedingungen der Interviews sowie die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme finden Sie auf der Homepage www.forum-studie.de.

Im Oktober 2021 werden wir zusätzlich zur Teilnahme an einer Online-Befragung einladen. Diese Online-Befragung ist anonym und wendet sich auch an Menschen mit sexualisierter Gewalterfahrungen im Raum der evangelischen Kirche und Diakonie, die nicht interviewt werden möchten, aber dennoch einen Beitrag zur Studie leisten wollen.

Der Forschungsverbund „ForuM“ arbeitet eigenständig und unabhängig. Die im Forschungsverbund zusammengeschlossenen Universitäten, Hochschulen und Institute sind von der evangelischen Kirche, der Diakonie oder anderen Institutionen unabhängig. Eine Einflussnahme auf die Forschung durch diese ist ausgeschlossen. Uns ist bewusst, dass das Berichten von sexualisierten Gewalterfahrungen eine große Herausforderung und eine Belastung sein kann. Die Interviews finden in einem geschützten Rahmen unter Wahrung von Vertraulichkeit und Anonymität statt. Die Teilnahme an den Studien kann außerdem jederzeit und ohne Angaben von Gründen abgebrochen werden, und die Teilnehmenden berichten nur das, was sie erzählen möchten. Die gesamte Studie unterliegt strengen Datenschutzrichtlinien. Eine ausführliche Beschreibung der Rahmenbedingungen für die Interviews finden Sie unter www.forum-studie.de.

Hintergrundinformationen zum Verbund

Der Forschungsverbund „ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland“ hat das Ziel, eine Analyse evangelischer Strukturen und systemischer Bedingungen, die (sexualisierte) Gewalt und Machtmissbrauch begünstigen, vorzulegen. Somit soll eine empirische Basis für weitere Aufarbeitungsschritte der evangelischen Kirche und Diakonie gelegt werden. Forschung im Kontext von Aufarbeitungsprozessen kann Wissen und Grundlagen zur Verfügung stellen, nicht jedoch weitere eigenständige Schritte der institutionellen Aufarbeitung, Anerkennung und Erinnerung der evangelischen Kirche und Diakonie ersetzen. Dem Forschungsverbund ForuM gehören Forschende aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen an (Soziale Arbeit, Geschichtswissenschaft, Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie, forensische Psychiatrie, Sexualwissenschaft, Kriminologie). Koordiniert wird der Forschungsverbund an der Hochschule Hannover. In den Teilprojekten sind Menschen, die sexualisierte Gewalt im Raum der evangelischen Kirche und Diakonie erfahren haben, in verschiedenen Formen beteiligt.

Weitere Informationen und Kontakt

Hochschule Hannover
Expo Plaza 4
30539 Hannover

Melanie Bünn
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0511 92 96-1014
presse@hs-hannover.de

Prof. Dr. Martin Wazlawik
Verbundkoordinator ForuM-Studie
forum-studie@hs-hannover.de