Evangelische Jugend in Deutschland fordert eine faire und schnelle Integration geflüchteter Menschen


Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej) schließt sich als Erstunterzeichnerin gemeinsamen mit vielen weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen dem Aufruf „Solidarität entgrenzen: #offengeht“ an. Die Initiative von PRO ASYL, der Diakonie Hessen, des Initiativausschusses für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz und des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrats (BZI) macht sich für eine menschenrechtsbasierte Migrations- und Flüchtlingspolitik stark.

#offengeht! Als Interessenvertretung von Kindern und Jugendlichen fordert die aej im Rahmen der Initiative insbesondere die umfassende und zeitnahe Gewährleistung der Familienzusammenführung in Deutschland. Das Recht auf Familienleben ist im Grundgesetz verbrieft und die UN-Kinderrechtskonvention schreibt den Familiennachzug vorrangig zum Schutz des Kindeswohls vor. Um ihr praxisorientiertes Engagement für junge Geflüchtete fortsetzen zu können, unterstreicht die aej zudem die Wichtigkeit einer kontinuierlichen Förderung der Arbeit für und mit Schutzsuchenden und Eingewanderten sowie die dauerhafte Förderung des Engagements für demokratische Werte und gegen jede Form rassistischer Diskriminierung.

#offengeht! Davon ist auch aej-Generalsekretär Michael Peters überzeugt: „Geflüchtete Menschen brauchen unsere Hilfe. Die Herausforderungen, die daraus entstehen, dürfen nicht mit Abschottung, Ausgrenzung und Wegsehen beantwortet werden.“

#offengeht! Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan und anderen Kriegs- und Krisengebieten trafen im „Jahr der Flucht 2015“ auf eine offene, lebendige, humane und mitfühlende Zivilgesellschaft. Und die Solidarität hat sich ausgezahlt: Aus vielen Geflüchteten sind längst Nachbar*innen, Kolleg*innen und Freund*innen geworden, die Deutschland jünger, stärker und klüger gemacht haben.

Am 26. September 2021 wird ein neuer Bundestag gewählt. Dabei entscheidet sich auch, welchen Kurs Deutschland zukünftig in der Flüchtlings- und Migrationspolitik verfolgen will. Ein rücksichtsloser Umgang mit der Natur, globale wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten, sowie Krisen und kriegerische Konflikte führen dazu, dass Menschen ihre Heimat verlassen. 80 Millionen Flüchtlinge sind derzeit auf der Suche nach Schutz und Perspektiven. Und sie stehen immer öfter vor geschlossenen Grenzen und stranden in Elendslagern. „Eine neue Regierung muss endlich die menschenverachtende Abschottungs- und Ausgrenzungspolitik beenden“, betont Michael Peters deshalb, „Menschenwürde, Menschenrechte, Flüchtlingsschutz und das Recht auf Freiheit von Diskriminierung müssen wieder handlungsleitend für politische Entscheidungen werden“.

Zur Erklärung „Solidarität entgrenzen: #offengeht

Hannover, 30. August 2021
Martin Weber
Zeichen: 2.883

Die aej vertritt als Dachorganisation die Interessen der Evangelischen Jugend in Deutschland auf Bundesebene. 32 Mitgliedsorganisationen und acht außerordentliche Mitglieder arbeiten hier zusammen. Unter dem Leitbild Orientierung an Christus – Vielfalt als Chance – Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen prägt Evangelische Jugend den persönlichen Glauben an Gott, verwirklicht Gerechtigkeit zwischen Menschen, Geschlechtern und Generationen und zeigt Wege in eine Welt voller Vielfalt auf. Evangelische Jugend schafft Räume für die Partizipation junger Menschen in Kirche, Politik und Gesellschaft und beteiligt sich an allen Entscheidungen, die junge Menschen betreffen.