Die ersten sieben Module im Projekt „Prävention sexualisierter Gewalt in der Jugendarbeit” konnten im letzten Jahr bereits durchgeführt werden, die Rückmeldungen waren sehr positiv. Und hier kommt die gute Nachricht:  Auch in diesem Jahr können wir mit verschiedenen Modulen weitermachen! Die verschiedenen Impulse sollen dazu beitragen, dass die Prävention sexualisierter Gewalt und das Erkennen von möglichen Kindeswohlgefährdungen durch die ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden der Jugendarbeit weiter verbessert werden. In Absprache mit unserem Kooperationspartner, dem Kinderschutzbund LV Niedersachsen, sollen auch 2021 verschiedene Online-Workshops stattfinden. Zielgruppe hier sind ausdrücklich auch ehrenamtlich tätige (junge) Menschen in der Jugendarbeit!

Die Qualifizierungseinheiten sollen jeweils in zwei Teile geteilt werden und als zwei dreistündige „After-Work-Qualifizierungen” stattfinden: Der erste dreistündige Abschnitt ist für „Beginners”, der zweite darauffolgende dreistündige Abschnitt ist für „Pros”. So soll den unterschiedlichen Voraussetzungen der Teilnehmenden Rechnung getragen werden. Die Einschätzung, ob man eher zu den „Anfänger*innen” oder zu den „Fortgeschrittenen” gehört, erfolgt durch die Teilnehmenden selbst. Beide Module können auch hintereinander besucht werden.

Der achte Teil der Qualifizierungsreihe, die am 23.02.2021 und am 01.03.2021, jeweils von 17:00-20:00 Uhr über zoom stattfinden wird, beschäftigt sich mit der “Herstellung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit dem Thema „sexualisierte Gewalt“”.

Für viele Menschen ist das Thema „sexualisierte Gewalt“ wie der berühmte „Elefant im Raum“: Alle wissen um die Möglichkeit der Existenz in der eigenen Gruppe, keine*r redet darüber. In dieser Veranstaltung geht es daher um die Frage, wie wir mit Mitgliedern unseres Verbandes oder Vereins, mit Kolleg*innen und uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen ins Gespräch über sexualisierte Gewalt kommen können, welche Schwierigkeiten dabei auftreten und welche Chancen sich dadurch entwickeln können. Neben der Entwicklung und Reflexion individueller Handlungsmöglichkeiten soll es auch um die strukturellen Bedingungen gehen, die für einen verantwortungsbewussten Umgang erforderlich sind.

Zur Teilnahme am ersten Teil sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Bei einem Einstieg beim zweiten Termin werden Grundkenntnisse im Feld „Prävention sexualisierter Gewalt” vorausgesetzt.

Der neunte Teil der Qualifizierungsreihe findet am 09.03.2021 und 16.03.2021, 17:00-20:00 Uhr, ebenfalls online via zoom statt. Hier ist das Thema: “„Grenzenlos“ oder „Los: Grenzen!“? Über den Umgang mit Grenzüberschreitungen”.

In der Arbeit mit uns anvertrauten Kindern, Jugendlichen und jungen Heranwachsenden stellt sich nicht selten die Frage, wie weit ich mit Worten, Blicken oder meinem Tun gehen kann oder wie weit die Kinder und Heranwachsenden untereinander gehen können. Gerade im Hinblick auf die verschiedenen Rollen im Verband (Mitglied, Mitglied mit Leitungsfunktion, ehrenamtlicher Vorstand, Kolleg*in, … etc.) sind die Antworten auf diese Fragen im Kontext verbandlicher Arbeit jedoch keine, die wir nur auf individueller Ebene suchen können und dürfen – es stellt sich folglich nicht nur die Frage, welche persönlichen Grenzen ich habe, sondern auch, welche rechtlichen Grenzen gelten. Damit hat die Institution selber die Aufgabe, strukturell Grenzen zu markieren und Ressourcen zur Wahrung dieser zur Verfügung zu stellen. In dieser zweitägigen Fortbildung beschäftigen wir uns mit der Frage, wie wir eigene Grenzen ebenso wie fremde Grenzen erkennen und wahren können und welche Rahmenbedingungen hierfür benötigt werden.

Auch hier können beide Seminarteile unabhängig voneinander besucht werden, wir setzen bei Teilnehmenden des zweiten Teils jedoch eine Auseinandersetzung mit eigenen Grenzen und einer Sensibilisierung für fremde Grenzen voraus.

Referentin für diese Qualifizierungsmodule wird Kerstin Rehage sein.

Eine Teilnahme ist unabhängig von den bereits durchgeführten Qualifizierungsmodulen möglich. Die Anmeldung läuft über www.ljr.de/termine/praevention-sexualisierter-gewalt-in-der-jugendarbeit.html.

Weitere Qualifizierungsmodule sind für April bis Juli 2021 geplant. Informationen sind zeitnah auch unter www.ljr.de/termine/praevention-sexualisierter-gewalt-in-der-jugendarbeit.html zu finden.

Für Rückfragen steht Mareike Dee vom Landesjugendring Niedersachsen gerne zur Verfügung!

landesjugendring niedersachsen e.v.