Jahreslosung 2021

Jesus Christus spricht:
Seid barmherzig,
wie auch euer Vater barmherzig ist!

Lukas 6, 36

Barmherzig. Was ist das eigentlich für ein Wort? Schon immer bin ich beim Lesen darüber gestolpert, habe mich aber nie näher damit befasst. Ein kleiner Versuch:

In einer bekannten Internetenzyklopädie stehen zur Wortherkunft zwei Möglichkeiten.

Zum einen übertragen und gelehnt aus dem lateinischen misericordia (miser – arm, cor/cordis – Herz) mit der Bedeutung „der ein Herz für die Armen hat“

Zum anderen besteht die These, dass es eine Zusammensetzung aus dem althochdeutschen barm (in etwa Schoß), und/oder dem altindischen bhar (tragen, halten pflegen) sowie dem Begriff herzig sein könnte.

Aha. Soweit die Theorie.

Und was sagt mir mein Gefühl? Brauche ich Barmherzigkeit? Was fehlt mir ohne sie? Es heißt ja oft „Liebe und Barmherzigkeit“. Also geht Barmherzigkeit noch ein Stückchenweiter. Sie ist mehr als diese unmittelbare Liebe. Aber was ist daran das „mehr“?

Irgendwie klingt es wie warmherzig. Wenn ich barmherzig bin, bin ich dann also warmherzig? Oder wird mir warm ums Herz, wenn jemand zu mir barmherzig ist? Na klar! Wenn mich jemand annimmt, wie ich bin, sich meiner annimmt und sich um mich sorgt, mich pflegt, da wird mir ganz warm ums Herz. Da fühle ich mich geborgen. Auch ohne, dass mich jemand in den Arm, oder auf den Schoß nimmt. Mehr noch, als wenn ich nur geliebt bin.

Barmherzigkeit funktioniert auch ohne körperliche Nähe. Da sollte es uns in schweren Zeiten von „social distancing“ und „Kontaktverboten“ doch ein Leichtes sein, dem Vorbild Gottes zu folgen, und anderen Leuten helfen, dass ihnen warm ums Herz werden kann.

Fangen wir gleich damit an!

CVJM LANDESVERBAND HANNOVER – TEAM FAMILIENFREIZEIT

Daniela Waßmann